Sommerbalkon ?

Am Balkon ist schon Sommer, zumindest was die Blumen anbelangt. Das Wetter spielt ja noch nicht so mit. Zu kühl für Mai, „Aprilwetter“ Regen und Sonne wechseln sich ab.

Mein Balkon ist schon voll mit Sommerblumen. Rote Pelargonien,

Verbenen, Millionbells und einige andere schlagen hier gerade Wurzeln.

Die Blüten der Glockenblumen sowie ein paar anderer Pflanzen kommen erst zaghaft.

Sie wünschen sich so wie wir mehr Sonne und Wärme.

Drei Mal gestrickt

Maschen gross

Wenn das Schönwetter mal Pause macht, kann man ja wieder zu den Stricknadeln greifen. (Obwohl ich als Hardcorestrickerin bin auch schon bei 38° im Bad gesessen und habe Wollmützen gestrickt.)

Bei meinem Sommerpullover ging’s jetzt nur mehr um’s Zusammennähen. Gestrickt habe ich schon früher und das drei Mal!

Der ursprüngliche Entwurf dieses Pullovers war, den oberen Teil glatt zu stricken. Der Unterteil sollte in einem Lochmuster sein, gestrickt in Form von zwei Dreiecken. Vorne überlappend um einen Wickeleffekt zu erzielen. Das erste Dreieck war zu kurz, daher habe ich die Abnahmen geändert und es noch einmal gestrickt.

Nachdem ich das fertige Dreieck an mir probiert hatte, kam ich auf die Idee, es längs zu verwenden. Da war aber ein Zipfel zu viel. Ich benötigte jetzt eher die Form einer Raute. Außerdem fiel mir nun auf, dass ich das Muster nicht genau gestrickt hatte. Durch die Abnahmen hatte ich es immer um eine Masche verschoben.

Ich begann also wieder zu messen, zu rechnen und zu stricken. Das dritte Mal. Berechnung und Form stimmten, ich benötigte diesen Teil jedoch noch drei Mal. Beim letzten Teil fehlte mir dann gerade noch ein Knäuel Wolle. Zum Glück bekam ich den noch. Im Sommerschlussverkauf sogar günstiger. Jetzt ist er endlich fertig und beim kühleren Wetter kann ich ihn gleich anziehen.P1120092.jpg

Mh, eigentlich ist eher ein Kleid daraus geworden?!

Bella Italia/Puglia

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Ist es die salzige Brise, die vom Meer her weht?

In Puglia, dem High Heel des italienischen Stiefels. Wo in Orten wie Polignano al Mare die Brandung an die Kalkklippen schlägt und die Balkone der Häuser über dem Meer thronen. Als ich in Polignano war, wehte leider schon richtiger Wind und die dunklen Wolken zogen immer wieder über die Altstadt.

In Otranto und Gallipoli hatte ich mehr Glück mit dem Wetter, es schien die Sonne und es war warm. Ich benützte nach Besichtigung der Altstadt sogar die kleinen Strände, die es dort gab. Am Bahnhof in Otranto wähnt man sich am Ende der Welt. Die Bahnstrecke endet dort, sonst würde der Zug ins Meer fahren.

Das Bahnfahren hier ist sehr abenteuerlich. Weder am Bahnsteig noch auf den Zügen gab es Beschriftungen. Zur angegebenen Abfahrtszeit versammelten sich die Leute am Bahnsteig und einer erkundigte sich beim anderen, ob er hier richtig sei. Italien lebt von der Kommunikation.

Als ich in Lecce in den Zug stieg, fragte ich nach, ob dieser auch nach Gallipoli fahre. Der Schaffner antwortete mit einem freundlichen si. Während eines Stopps bemerkte ich allerdings, dass englische Touristinnen in einen anderen Zug umstiegen. Da ich sie am Vortag bereits in Otranto gesehen hatte, dachte ich, dass sie auch nach Gallipoli wollen. Gott sei Dank kam gerade der Schaffner und ich erkundigte mich. Ich musste umsteigen. In letzter Minute sprang ich aus dem Zug und in den anderen hinein. Bei der Rückfahrt war ich schon vorsichtiger und lauschte stets den Ansagen des Schaffners, wenn er durch den Waggon ging.

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Im Landesinneren Apuliens befinden sich Burgen der Staufer, viele mittelalterliche Schätze und weiße Städte (wie z.B. Ostuni), die auf den Hügeln sitzen sowie viele Olivenhaine mit sehr großen Bäumen.

Wahrscheinlich am bekanntesten sind die Trulli. Das sind kreisförmige Häuser, die ursprünglich nur aus aufeinander geschichteten Steinen gebaut wurden. Dies ermöglichte ein rasches Abbauen, wenn die Steuerfahnder kamen. Denn in der Zeit um 1600 musste für jede fest gemauerte Siedlung Steuer bezahlt werden.

 

Ist es der Duft nach Fisch auf den Märkten?

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Wie z.B. am Markt in Syrakus. Die Leute verhandeln dort mit sehr lauter Stimme und wild gestikulierend um den Preis. Bei den ersten dachte ich, sie streiten. Aber da es bei allen Ständen so laut herging, wusste ich, das ist das sizilianische Temperament. Sizilien hat außer Fisch, Meer und Sonne auch kulturell einiges zu bieten. Archäologische Stätten, wie die Negropolis von Patalica in Syrakus oder das Teatro Greco in Taormina. Interessant ist auch der Besuch des Ätna.

Nur einen Sprung zurück auf’s Festland und man ist in Kalabrien. Die Mafia ist vermutlich auch heute noch der erste Begriff, den die meisten mit diesem Teil von Italien verbinden. Ndrangheta wird sie hier genannt.

Besuchern, die nicht „geschäftlich“ hier sind, bietet Kalabrien eine gebirgige Landschaft, noch leere Strände und Kultur sowie Architektur, die bis zu den alten Griechen zurück reicht.

Bella Italia/Costiera Amalfitana

Costiera Amalfitana Blogbild

Fährt man mit dem Bus von Sorrent weiter auf die andere Seite der gleichnamigen Halbinsel, gelangt man an die Costiera Amalfitana. Nicht nur die Japanerinnen beginnen dort zu kreischen, wenn sie das erste Mal in die Schluchten unterhalb des Busses blicken. Eine der spektakulärsten Küstenstraßen Italiens. An ihr liegen so berühmte Orte wie Positano, Hintergrund zahlreicher Modeaufnahmen, und Amalfi, beliebte Filmkulisse.

Positano

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ist einer meiner Lieblingsorte. Seine Häuser kleben an der Steilküste. Wer die tausenden Stufen der kleinen Gässchen nicht jedes Mal steigen möchte, kann auch den kleinen Bus nehmen, der auf der einzigen Straße des Ortes zirkuliert.

Am Nachmittag empfehle ich einen Espresso mit Baba al Rum in einer der Cafeterien. Die besten Antipasti, die ich bis jetzt gegessen habe, gab es in Montepertuso. Ein Ort, der oberhalb von Positano liegt und den man zu Fuß (1700 Stufen) oder mit dem Bus erreicht. Neben gutem Essen gibt es dort einen wunderschönen Ausblick auf Positano und die Küste hinunter.

Durch „Zufall“ nach Ravello

Wir saßen vormittags in Amalfi auf der Piazza vor dem Dom, wie üblich um diese Zeit beim ersten Espresso des Tages. Ich studierte den Reiseführer und entdeckte Ravello. Eine Ortschaft oberhalb von Amalfi und, wie ich später aus einer Zeitung erfuhr, mit der meist fotografierten Pinie Italiens.

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Ravello ist ein malerischer Ort und vor allem wegen seiner gärten sehenswert. Diese befinden sich bei der Villa Rufolo mit ihrem maurischen Kreuzgang und der Villa Cimbrone mit ihrer Terrasse der Unendlichkeit. Diese bietet einen herrlichen Blick hinunter auf die Küste.

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Im Reiseführer hatte ich auch gelesen, dass es von hier oben einen netten Fußweg über Atrani nach Amalfi gäbe. Wirt entdeckten ihn auch, allerdings bestand er hauptsächlich aus Stufen. Diese waren schon ziemlich verwittert und befanden sich in einem sehr schlechten Zustand. Geländer gab es keines, dafür ging es steil bergab. Also für Menschen mit Höhenangst wie uns nicht geeignet. Nach einem kurzen Versuch kehrten wir um und benutzten doch wieder den Bus.

Kurz vor Atrani verließen wir diesen und begaben uns in das Gassengewirr der Ortschaft. Er verfügt über eine wunderschäne Piazza (Fußboden!), auf der man gemütlich einen Espresso trinken kann. Auf ihr befindet sich eine kleine Kirche, zu der man über Stufen (was sonst) gelangt, die jedoch nicht immer geöffnet ist. Durch einen engen Durchgang kommt man von dem Platz ans Meer und durch enge, stufige Gässchen kamen wir zurück nach Amalfi.

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Amalfi

Die Lage und der Ort selbst gefallen mir nicht so gut wie Positano. Der Platz mit dem Dom ist toll, genauso wie der Kreuzgang, den man über das Dommuseum erreicht. Dort befindet sich auch „meine“ Madonna, eine alte Freske. Es war Liebe auf den ersten Blick und ich wusste sofort, das wird ein Oberteil mit den Farben weinrot und türkis. In meiner nächsten Kollektion verarbeitete ich dann tatsächlich mein Foto von ihr.

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Den Ortskern von Amalfi bildet neben der Piazza Duomo eine Hauptstraße, die sich vom Meer weg Richtung Berge ins Landesinnere zieht. Diese wird von Souvenirläden und Restaurants gesäumt.

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Unbedingt sollte man eine Fahrt mit einem der traghetti entlang der Küste machen. Diese verbinden die größeren Orte miteinander und fahren bis nach Salerno. Man kann damit auch die teilweise überfüllten Busse auf dieser Strecke umgehen.

Salerno

Paestum

Ein olfaktorische Erlebnis der nicht typisch italienischen Art war mein Besuch in Paestum. Das ist ein archäologisches Ausgrabungsgelände in der Nähe von Salerno. Stell dir antike, hellenistische Tempel vor und dazu den Duft von Feldern, die gerade mit Kuhmist gedüngt wurden. Griechische Antike mitten in der Steiermark!

Bella Italia/Napoli

Ist es der Duft nach frisch gewaschener Wäsche, die überall in Italien in den engen Gassen zum Trocknen hängt?

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Napoli

Damals fuhren wir (ein Freund und ich) noch mit dem Nachtzug Remus von Wien nach Rom. Wir hatten schon mehr als die übliche Stunde Verspätung eingerechnet, doch war sie diesmal noch größer. Fünf Minuten vor Abfahrt unseres Zuges nach Napoli fuhren wir in Roma Termini ein. Unausgeschlafen, nur mit dem „Bahnfrühstück“ im Magen, rannten wir mit unserem Gepäck beladen über den Bahnsteig Richtung Bahnhofsgebäude. Fünf Sekunden Check. Der Zug auf der benachbarten Plattform war tatsächlich der nach Napoli. Wir rannten noch am Speisewagen vorbei und sprangen in den nächsten Wagon. Kaum waren wir im Zug, fuhr dieser ab. Diesmal natürlich pünktlich.

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Neapel ist heute sicherer, als so mancher denkt. Man kann ganz normal durch die engen Gassen der Altstadt schlendern, die zahlreichen Kirchen besuchen und in der Via San Gregorio Armeno eine Krippe für das nächste Weihnachtsfest kaufen.

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Nicht so heilig ist es dagegen im Gabinetto segreto im Nationalmuseum. Dort befinden sich zahlreiche erotische Darstellungen und Figuren. Weitere Highlights sind der Dom, der Palazzo Reale, Castel Nouvo und das Kloster Santa Chiara, dessen Gänge und Bänke des Klosterhofes mit bunten Majoliken gefliest sind.

Neapel ist auch der ideale Ausgangspunkt, um mit der Ferrovia Circumvesuviana die Ausgrabungen vom Pompeji, des Herculaneums und die Villa Oplontis zu besuchen. Das Freudenhaus in Pompeji mit seinen Wandmalereien ist vielen bekannt. Das Territorium selbst ist sehr groß, wir waren einen ganzen Tag unterwegs. Ich empfehle, Verpflegung mitzunehmen, denn die antiken Tavernen haben leider nicht mehr geöffnet.

Das Herculaneum hat mir besser gefallen. Die Häuser sind kompletter erhalten.

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Am Ende der Bahnstrecke landet man in Sorrent. Völlig überrannt von Touristen, zumindest im Juni als ich dort war. In den Gassen der Altstadt reiht sich ein Souvenirladen an den anderen. Für mich das Schönste war die Chiesa di San Francesco mit ihrem romantischen Kreuzgang. Alleine ist man dort allerdings auch nur in der Zeit zwischen zwei Hochzeiten, die gerne in diesem Garten abgehalten werden.

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Capri

Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt und am Himmel die bleiche Sichel des Mondes blinkt, ziehen die Fischer mit ihren Booten auf’s Meer hinaus und sie legen in weitem Bogen die Netze aus ….

Diese Zeilen fallen mir ein, wenn ich an Capri denke. Und der herrliche Blick von Anacapri hinunter auf den Golf von Neapel. Dort befindet sich auch die Villa und der Garten der Villa San Michele von Axel Munthe.